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Red Dead Redemption 2

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Seit der Ankündigung von Red Dead Redemption 2 für PS4 und Xbox One wurde fleißig und hartnäckig über eine nachträgliche PC-Version wie schon bei GTA 5 spekuliert. Etwas mehr als ein Jahr musste man auf den erstklassigen Western von Rockstar Games für den PC warten.

Geschmeidiger und gezielter

Zu den auffälligsten Verbesserungen der PC-Version von Red Dead Redemption 2 im Vergleich zu den Konsolen gehört die höhere Bildwiederholrate. Die Beschränkung auf 30 Bilder pro Sekunde entfällt. Vielmehr läuft das Spiel auch mit mehr als 60 fps, sofern man über (überaus) potente Hardware verfügt. Der Unterschied zwischen 30 fps und 60 fps ist spürbar, da sich das gesamte Spielgeschehen geschmeidiger, flüssiger und reaktionsfreudiger anfühlt, wobei man nicht erwarten soll, dass das sich eher gemächliche Spieltempo verändert.

Darüber hinaus erleichtert die Maus-Steuerung sowohl die Geschwindigkeit als auch die Präzision des Zielens enorm, an manchen Stellen wirkt es gar etwas zu leicht. Apropos Steuerung: Die Tastenbelegung auf der Tastatur lässt sich komplett verändern, allerdings seltsamerweise nicht im Hauptmenü, sondern nur in dem Menü, das man direkt in einer Partie aufruft. Bis zu zwei Tasten können einer Aktion zugewiesen werden. Mausbeschleunigung und Mausgenauigkeit lassen sich in mehreren Stufen ändern. Controller werden unterstützt, können aber nicht frei belegt werden. Stattdessen gibt es zwölf Voreinstellungen und mehrere Optionen, um die Genauigkeit beim Zielen sowie den „Totbereich“ festzulegen. Zielhilfe, Zielaufschaltung, relative Steuerung zur Kamera und weitere Einstellungen können in den allgemeinen Optionen vorgenommen werden – auch bezogen auf die unterschiedlichen Perspektiven wie Ego-Sicht oder Verfolgerkamera.

Reichlich Grafik-Optionen

Red Dead Redemption 2 auf PC unterstützt HDR, Widescreen-Auflösung sowie mehrere Monitore und Ultra-Wildscreen-Auflösungen (aber mit Rändern links und rechts in den Zwischensequenzen). Das Sichtfeld kann je nach Perspektive in elf Schritten verändert werden. Die Qualität von Texturen, Filterung, Beleuchtung, Schatten, Wasser, Spiegelungen, Volumetrie, Grasschatten, Wasserreflexionen, Umgebungsverdeckung, Vegetation, Fell und noch weitere Elemente können in mehreren Stufen festgelegt werden – meist von Niedrig bis Hoch oder Ultra. Die Bewegungsunschärfe kann komplett ausgeschaltet werden. Die Grafikqualität lässt sich also sehr ausführlich anpassen – man hat sogar die Wahl zwischen DirectX 12 oder Vulkan als Renderer. Vulkan erweist sich als etwas zügiger. Trotz der Vielfalt der Optionen sind die Präsentation und die Erklärungen der jeweiligen Einstellungen auf das Wesentliche beschränkt. Hier haben die jüngsten PC-Versionen aus dem Hause Ubisoft klar die Nase vorn.

Die bereits auf den Konsolen beeindruckende Spielwelt sieht auf dem PC noch eine Spur besser aus, obgleich man bei manchen Verbesserungen wirklich genauer hinschauen muss. Die Entwickler wollen die Renderdistanz (Sichtweite), die globale Beleuchtungsqualität, die Darstellung von Tag und Nacht, die Umgebungsverdeckung sowie verschiedene Schatteneffekte z.B. weiche und entfernte Schatten verbessert haben. Gleiches gilt für die Darstellung von tierischen Fellen (Tessellierung und neue Texturen), den Pflanzenbewuchs am Boden und weitere Pflanzendetails wie Stacheln an Kakteen.

Grafik mit Hardware-Hunger

Wie sieht der Western aber auf dem PC aus? In der Regel erstaunlich gut! Die Grafikqualität auf den Stufen Leicht bis Mittel dürfte in etwa den Versionen für PlayStation 4 und Xbox One entsprechen. Laut Heise dürfte die Xbox-One-X-Version in etwa mit dem „mittleren“ Detailgrad auf PC verglichen werden, wobei zu beachten ist, dass der Western auf den Konsolen nur mit 30 fps läuft. Führt man sich dies vor Augen, wird klar, dass Red Dead Redemption 2 sehr hardwarehungrig ist, sofern man die Grafikqualität auf Hoch/Ultra stellt. Kantenglättung wie MSAA, Wasserqualität und die volumetrischen Effekte (Nebel) beeinflussen die Bildwiederholrate stark. Wobei schon Alexander Battaglia von den Technikexperten bei Digital Foundry via Twitter klargestellt hat, dass die PC-Version nicht mit „normalen Konsolen-Umsetzungen“ zu vergleichen sei. Seiner Ansicht nach würden die Grafikoptionen „Hoch“ und „Ultra“ vergleichsweise hohe Anforderungen an die Hardware stellen. Er vergleicht das Spiel mit den damaligen Anforderungen von Crysis 2, das im Jahr 2011 mit „maximalen Grafikoptionen“ praktisch nicht nutzbar war.

Wer bei Red Dead Redemption 2 einfach alle Optionen auf Maximum stellt, wird je nach Hardware schnell eine unschöne Überraschung erleben. Einen Überblick über die Performance auf unterschiedlichen Grafikkarten bekommt man bei Guru3D (zum Grafikkarten-Benchmark-Artikel), und zwar in den Auflösungen 1080p (Full-HD), 1440p (WQHD) und 2160p (4K) mit verschiedenen Detailstufen. Auch hier wird bestätigt, dass die aktuell leistungsfähigste Grafikkarte es nicht schafft, das Spiel mit Ultra-Details in 4K-Auflösung mit 60 fps darzustellen (in 1440p hingegen schon).

Sehr starke Qualitätsunterschiede sind bei den Detailstufen der Texturen zu beobachten. Bereits auf „Normal“ sind viele Texturen ziemlich verwaschen und unscharf. Auf „Hoch“ sieht das Geschehen wesentlich besser aus, benötigt aber logischerweise mehr Grafikspeicher.

Dieser Hardware-Hunger wird einerseits mit stellenweise beeindruckender Grafikpracht und einer detailversessenen Spielwelt belohnt, aber andererseits hätte es sicherlich noch weiteren Optimierungsspielraum gegeben. Zur leichteren Anpassung der Einstellungen gibt es zum Glück einen eingebauten Benchmark, der ebenfalls einige Spielszenen aus Saint Deniz, einen der aufwändigeren Orte aus dem Spiel umfasst. Somit kann man die gewählten Einstellungen direkt am Live-Objekt austesten. Komplexe Ergebnisse oder gar Hinweise, welche Optionen man an- oder ausschalten könnte, um die fps-Rate zu verbessern, sollte man in dem Zusammenhang nicht erwarten. Hier hätte man die Spieler mehr oder besser an die Hand nehmen können.

Macken und unnötige Abstürze

Apropos Optimierungen. Stellenweise gibt es kleinere Grafikmacken bei der Schatten- und der Haardarstellung. Auch Unstimmigkeiten bei den Frametimes konnten festgestellt werden. Als Frametime wird die Zeit bezeichnet, die gebraucht wird, um ein Bild zu rendern. Idealerweise sollte diese Renderzeit nicht stark schwanken. Gibt es doch solche Ausreißer, könnten diese als Mikroruckler oder Nachladeruckler wahrgenommen werden. Und solche Ausreißer bei den Frametimes waren bei Red Dead Redemption 2 gelegentlich zu beobachten.

Anlass zur Kritik geben die Absturzprobleme am Tag des Verkaufsstarts, von denen auch unsere Testversion betroffen war. Am Tag des Verkaufsstarts startete Red Dead Redemption 2 auf unserem Test-System (i7-4790K @ 4,0 GHz, 16 GB RAM und GeForce RTX 2080 Ti) ohne Murren. Zwölf Stunden später startete das Spiel nach einem automatischen Update für den Rockstar Games Launcher nicht mehr. Es stürzte direkt nach dem Rockstar-Intro mit der Schrotflinte ab – trotz unveränderter Hardware und unveränderten Einstellungen. Der „abgesicherte Spielmodus“ half ebenfalls nicht. Nach der Umsetzung der von Rockstar Games im Support-Bereich vorgeschlagenen Anpassungen, lief es aber wieder.

Rockstar Games schlug vor, die RDR2.exe im Installationsverzeichnis als „Administrator“ zu starten. Dies kann in den Eigenschaften (Rechtsklick auf RDR2.exe) unter Kompatibilität festgelegt werden. Die Option „Vollbildoptimierungen deaktivieren“ soll ebenso markiert werden. Danach soll man das Spiel wieder via Rockstar Games Launcher starten – ebenfalls als „Administrator“. Diese Änderungen zeigten zunächst keine Wirkung. Erst nach einem Neustart des Rechners und möglichst wenig parallel laufenden Programmen ließ sich das Spiel wieder starten. Auch das Ausschalten von Virenscannern soll für Abhilfe gesorgt haben. Andere Spieler berichteten von Rucklern aufgrund von überlasteten CPUs und anderen Macken, die in unserem Test nicht auffielen. Mittlerweile sind zwei weitere Updates erschienen. Ein Launcher-Update soll Probleme rund um die Fehlermeldung „The Rockstar Games Launcher exited unexpectedly“ aus der Welt schaffen. Das Update für das Hauptspiel soll Absturzursachen beheben, die in Zusammenhang mit Anti-Virus-Programmen stehen.

Leichte inhaltliche Erweiterungen und Fotos

Inhaltlich ist das Spiel beinahe identisch mit den Konsolen-Versionen. Dennoch hat Rockstar Games dem Story-Modus auf dem PC einige Neuerungen hinzugefügt, die das Einzelspieler-Erlebnis leicht ergänzen. Hierzu gehören drei Kopfgeldmissionen, zwei Bandenverstecke der Del-Lobo-Gang bei Gaptooth Breach und Solomon’s Folly, zwei Schatzkarten (Wahrzeichen des Reichtums und Elementpfad) und eine Mission einer „fremden Person“, die in die“ entlegensten Winkel der Welt“ führt. Neu sind ebenfalls fünf Amulette, vier Waffen, vier Pferde und drei weitere wilde Pferdearten. Einige der Neuerungen stammen übrigens aus Red Dead Online.

Komplett neu ist hingegen der Foto-Modus, der nur im Story-Modus und nicht bei Red Read Online zur Verfügung steht. Ruft man diesen mit der F6-Taste auf, kann beispielsweise die Kameraposition verändert und von der Figur gelöst werden. Ansonsten lassen sich die Fokusdistanz zur Scharfstellung, die Unschärfe-Intensität, Belichtung, Kontrast und zahlreiche Filter anwenden. Das gemachte Foto kann in den Social Club hochgeladen und dort weiter bearbeitet werden

Quelle

www.4players.de
7.1 Testergebnis
Altmodischer geht kaum

Ich liebe Red Dead Redemption 2 alleine schon dafür, weil ich ausnahmsweise mal keinen strahlenden Supersoldaten spiele. Sondern einen schmutzigen, von Zweifeln geplagten Cowboy, der versucht, in einer Welt voller Veränderungen den richtigen Weg zu finden - damit kann ich mich identifizieren. Das gemächliche Spieltempo macht mir nichts aus, Red Dead Redemption 2 ist eben kein schneller Skill-Shooter, sondern eher eine Wildwest-TV-Serie zum Mitspielen, die sich Zeit für ihre Geschichte und ihre Helden nimmt. Manche Missionen funktionieren fast schon wie eigene Episoden und sind dramaturgisch entsprechend durchgetaktet. Und genau das ist für mich das große Problem des Spiels: Viel zu oft fühle ich mich wie ein Schauspieler, der gefälligst das zu tun hat, was die allmächtigen Rockstar-Regisseure für richtig und gut halten. Mir fehlt die Freiheit, die man mittlerweile aus anderen Open-World-Titeln gewohnt ist. Dass Red Dead Redemption 2 trotzdem eine unbedingte Empfehlung auch für PC-Cowboys ist, liegt an der grandiosen Inszenierung, den unfassbar vielen Details und - bei aller Einengung - an der Geschichte um Arthur Morgan und seinen Aufbruch in ein neues Zeitalter.

Grafik / Optik
8.5
Suchtpotenzial / Fun
7.5
Langzeitmotivation
6.5
Preis / Leistung
6
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